ADRK
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub e.V.

Schokolade

"Mein Bennie hat gestern in meiner Abwesenheit eine Tafel Schokolade verputzt. Nun habe ich schon oft gehört, dass Schokolade für Hunde giftig ist. Ich würde gerne wissen, ob Schokoladenkonsum für meinen Hund wirklich gefährlich ist und was ich tun sollte, wenn er mal wieder welche gefressen hat?"

Die Meinung, dass der Hund von sich aus meidet, was ihm nicht bekommt, ist weit verbreitet. Denn leider schmecken Hunden zahlreiche Lebensmittel, die ihnen bei übermäßigem Konsum gefährlich werden können. Auch Schokolade zählt dazu.

Ursächlich für die gesundheitsschädliche Wirkung von Schokolade ist das im Kakao enthaltene Theobromin. Diese chemische Verbindung zählt wie Nikotin und Koffein zu den Methylxanthinen. Der Mensch verfügt über ein Enzym zum Abbau dieser Stoffe. Da dem Hund dieses Enzym fehlt, kann er das Theobromin nach der Resorption aus dem Darm nur langsam ausscheiden. Somit wirkt sich der Verzehr von Schokolade beim Hund anders aus als beim Menschen.

Eine Tafel Zartbitterschokolade enthält bis zu 1.000 mg Theobromin, Block- oder Bitterschokolade noch deutlich mehr. Die für den Hund tödliche Dosis beträgt 300 mg/kg Körpergewicht. Somit wird es für einen kleinen Yorkshire Terrier bereits bei einer halben Tafel Schokolade höchst gefährlich, für Rottweiler ist es schon schwieriger eine letale Dosis aufzunehmen. Als Faustregel lässt sich sagen: Je heller die Schokolade ist, desto weniger Theobromin enthält sie und umso weniger gefährlich ist sie für den Hund. Doch auch kleinere Mengen können zu Problemen führen. Zu den Symptomen zählen Keuchen, Rastlosigkeit, Muskelzittern, Herzrasen und Krampfanfälle.

Auch die regelmäßige Gabe scheinbar harmloser Mengen kann gefährlich werden: Es kann zu chronischen Vergiftungserscheinungen kommen. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass es nach mehreren Monaten der Theobrominaufnahme zu fibrösen Veränderungen am Herzen und Kardiomyopathie der betroffenen Hunde kam.

Deshalb sollte strikt darauf geachtet werden, dass Ihr Hund keine Möglichkeit hat, größere Mengen an kakaohaltigen Lebensmitteln aufzunehmen und auch von der regelmäßigen Gabe von Schokolade als Leckerli muss dringend abgeraten werden. Sollte Ihr Hund aus Versehen eine kritische Menge aufgenommen haben, so suchen Sie Ihren Tierarzt auf. Er wird den Hund zum Erbrechen bringen und Aktivkohle verabreichen, um die Resorption des Theobromins zu reduzieren.

Im Fall unserer Leserin, ist Vorsicht geboten. Frisst ein ausgewachsener, gesunder Rottweiler eine Tafel Schokolade, ist das noch nicht lebensbedrohlich. Man sollte den Hund jedoch genau beobachten. Sobald er ein auffälliges Verhalten zeigt, ist der Weg zum Tierarzt zu empfehlen.

Neben Schokolade gibt es noch weitere Lebensmittel, die für Hunde gefährlich werden können. Eine Übersicht hierüber möchte ich in der nächsten Ausgabe geben.

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