ADRK>> |
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub e.V. |
Im Leben eines jeden Hundes kann es vorkommen, dass ein Futterwechsel notwendig wird. Manchmal sind es besondere Futteranforderungen auf Grund einer Erkrankung, der Wechsel auf ein spezielles Diätfutter oder Verträglichkeitsprobleme mit dem alten Futter – oder es ist einfach ein Geschmackswechsel gewünscht. Wird die Futtersorte geändert, sollten grundlegende Regeln berücksichtigt werden, damit der Hund weiterhin optimal versorgt ist.
Zuerst werden die Futterzutaten ausgewählt, die das Hundefutter enthalten sollte, beispielsweise die Fleischart, aber auch die Zutaten pflanzlicher Herkunft sind bedeutsam. Sind beim Hund schon Unverträglichkeiten bekannt, dürfen diese Zutaten natürlich nicht im auszuwählenden Futter enthalten sein. Liegen bestimmte Krankheiten wie Nieren- oder Lebererkrankungen vor, sind die Rohstoffe ebenfalls entsprechend zu berücksichtigen, insbesondere der Anteil an Fleisch sollte hier nicht zu hoch sein. Der Tierarzt ist bei Vorliegen einer Erkrankung der beste Ansprechpartner, um ein passendes Hundefutter auszuwählen.
Wenn die Rohstoffe im bisherigen Futter gut verträglich waren, empfiehlt es sich, dass diese auch im neuen Futter wieder enthalten sind. Somit wird die Darmflora geschont und nicht durch neue Futterzutaten belastet. Soweit möglich, ist auch ein Verzicht auf künstliche Konservierungsstoffe, Farbstoffe sowie Aromen ratsam.
Der geschmackliche Aspekt ist natürlich ebenfalls von Bedeutung. Solange keine gesundheitlichen Bedenken bestehen, dürfen auch geschmackliche Vorlieben und Abneigungen eines Hundes die Futterauswahl maßgeblich beeinflussen.
Der Nährstoffgehalt eines Futters ist das, was die Zusammensetzung des Hundefutters charakterisiert. Die bedeutsamsten Nährstoffe im Hundefutter sind Fett, Eiweiß (Protein), Vitamine und Mineralstoffe. Anhand dieser Inhaltsstoffe wird das passende Futter so ausgewählt, dass der individuelle Bedarf des Hundes gedeckt ist und dass keine Über- oder Unterversorgungen mit Nährstoffen auftreten. Eine Rationsberechnung, von Tierärzten durchgeführt, zeigt den individuellen Nährstoffbedarf eines Hundes auf und kann als Grundlage für die Futterauswahl dienen.
Insbesondere hinsichtlich des Protein-, Fett- und Kohlenhydratgehaltes im Futter hat jeder Hund sehr eigene Anforderungen und diese tragen maßgeblich zur Verträglichkeit des Futters bei. Die verschiedenen Futterzusammensetzungen sind nicht bei jedem Hund gleich gut verträglich. Bei Erstauswahl eines Futters empfiehlt es sich, wenn diese sogenannten „Makronährstoffe“ in einem ausgeglichenen Verhältnis enthalten sind. Dabei spielt aber auch der altersabhängige persönliche Nährstoffbedarf des Hundes eine Rolle, genauso wie seine derzeitige Aktivität, der Ernährungszustand und weitere individuelle Eigenheiten. Ob das Futter dann tatsächlich gut vertragen wird oder ob an der Zusammensetzung etwas geändert werden muss, stellt sich spätestens nach einigen Wochen der Verfütterung heraus.
Die natürliche Darmflora braucht eine gewisse Zeit, um sich an neue Zutaten im Futter und an eine veränderte Zusammensetzung anzupassen. Damit sich keine Verdauungsstörungen wie Durchfall oder ein Blähdarm einstellen, wird die Futterumstellung am besten nicht plötzlich, sondern Schritt für Schritt durchgeführt. Bei manchen Hunden muss man einige Wochen für die Gewöhnung einplanen, andere wiederum vertragen auch eine abrupte Futterveränderung problemlos. Am schonendsten ist aber immer, einen langsamen Übergang von mindestens vier Tagen zu ermöglichen, bei verdauungssensiblen Hunden sind bis zu 14 Tage zu empfehlen.
Um eine neue Futtersorte einzuführen, sollte zunächst ein kleiner Anteil des neuen Futters untergemischt werden und die bisherige Tagesration wird dementsprechend reduziert. Soll die Ernährung über vier Tage umgestellt werden, gibt man der Tagesration zunächst ein Fünftel des neuen Futters hinzu, bei einer längeren Umstellungszeit entsprechend weniger pro Tag. Am günstigsten ist es, anfangs nicht komplette Mahlzeiten auf einmal zu ersetzen, sondern bei jeder Portion altes und neues Futter zu mischen. Wenn es gut vertragen wird, kann dann mit jedem Tag schrittweise das bisherige Futter durch das neue ersetzt werden, bis am fünften Tag schließlich die ganze Tagesration aus dem neuen Futter besteht.
Zu Beginn einer Futterumstellung kann es vorkommen, dass Blähungen oder eine veränderte Kotkonsistenz auftreten. Dies kann einige Wochen andauern und ist in gering ausgeprägter Form als normal anzusehen. Wenn Durchfall auftritt, sollte der Anteil des neuen Futters noch einmal etwas zugunsten des bisherigen Futters reduziert werden, um eine längere Umstellungszeit zu realisieren.
Nach zwei bis vier Wochen tritt meist eine deutliche Besserung ein. Ist dies nicht der Fall, kann man versuchen, die Zusammensetzung des Futters leicht abzuändern. Hierfür wählt man beispielsweise ein Futter mit geringerem Fettgehalt aus, das aber möglichst vergleichbare Zutaten enthält. Ist dies immer noch erfolglos, kann entweder wieder auf das bisherige Futter zurückgegriffen werden oder, wenn nötig, auf eine neue Futtersorte gewechselt werden, die aus ganz anderen Rohstoffen besteht.
Wenn das Futter hingegen gut vertragen wird, sind in den nachfolgenden Wochen und Monaten die Auswirkungen auf die Gesundheit im ganzen Körper zu beobachten. Einen sehr großen Einfluss hat die Ernährung auf den Hautstoffwechsel und die Beschaffenheit des Fells. Sichtbare Effekte sind hier aber tatsächlich erst nach einigen Wochen zu erwarten. Wichtig ist auch die Kontrolle des Körpergewichts beziehungsweise des Ernährungszustandes, weil jede neue Futtersorte Veränderungen der Energieversorgung mit sich bringen kann. Auf der Futterverpackung wird zwar meist eine bestimmte Futtermenge für jede Gewichtsklasse empfohlen, diese ist jedoch eher als grober Anhaltspunkt anzusehen.
Der individuelle Bedarf an Energie kann bei jedem einzelnen Hund davon abweichen. In den ersten Wochen empfiehlt sich daher, den Hund in jeder Woche einmal zu wiegen und den Gewichtsverlauf zu beobachten. Nimmt der Hund unerwünscht zu, sollte zunächst etwas weniger Futter verabreicht werden - bei Gewichtsverlust entsprechend umgekehrt. Auf längere Sicht ist es jedoch günstiger, auf ein Futter mit passender Energieversorgung umzusteigen, um dem individuellen Bedarf an Nährstoffen gerecht zu werden. Andernfalls könnten Fehlversorgungen mit Vitaminen oder Mineralstoffen die Folge sein.