ADRK
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub e.V.

Welche Lebensmittel sind Gift für den Rottweiler?

Ob aus Unwissenheit vom Besitzer angeboten oder in dessen Abwesenheit verspeist – viele Lebensmittel werden von Hunden nicht vertragen oder sind sogar giftig. Wie so oft gilt auch hier: „Die Dosis macht das Gift“. Geringe Mengen sind oft ungefährlich oder sogar gesund, doch höhere Dosierungen können zu Problemen führen.

Nikotin und Koffein

Bereits 5 bis 25 g getrockneten Tabaks genügen, um einen Hund zu töten. Vor allem Welpen und Jungtiere sind gefährdet. In diesem Alter sind Rottweiler besonders neugierig und kauen bzw. fressen oft alles, was sie finden können. Auch das Trinken aus einer Pfütze, in der Zigaretten schwimmen, kann zu Vergiftungen führen. Symptome einer Nikotinvergiftung sind Erregung, Muskelzittern, Erbrechen, Speicheln, erhöhte Atem- und Herzfrequenz, Krämpfe, Bewegungsstörungen oder Kreislaufkollaps.

Auch Kaffee und alle anderen koffeinhaltigen Getränke sind hochgradig giftig für Hunde. Koffein kann von Hunden nicht abgebaut werden, der Giftstoff verbleibt lange Zeit im Blut. So können Nieren- und Nervenschäden und Herzrhythmusstörungen verursacht werden.

Avocado

Stamm, Rinde, Haut sowie Blätter und Kern der Avocado enthalten den Giftstoff Persin. Dieser kann bei Hunden zu tödlichen Herzmuskelschäden führen, aber auch zu Atemnot, Husten, Unruhe, Verdauungsstörungen und allgemeiner Schwäche. Zwar enthält das Fruchtfleisch der Avocado eine geringere Konzentration an Persin, dennoch kann der Verzehr Probleme bereiten. Der hohe Fettgehalt ruft oft Durchfall oder Erbrechen hervor. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Hund den Avocadokern nicht verschluckt. Die mögliche Folge wäre eine Darmverstopfung, die chirurgisch behoben werden muss.

Zwiebelgewächse

Zwiebeln, Knoblauch und Lauch sind giftig für Hunde. Die in den Zwiebelgewächsen vorkommenden Schwefelverbindungen können die roten Blutkörperchen schwächen und zerstören. Als Folge daraus kommt es zu einer lebensbedrohlichen Anämie (Blutarmut). Der Giftstoffgehalt in Zwiebeln ist wesentlich höher als in Knoblauch. Letzterer entfaltet seine toxische Wirkung bei einer Dosierung von 5 g je kg Körpergewicht. 5 g entsprechen etwa zwei frischen Knoblauchzehen. Es ist daher auch von Knoblauchpräparaten zur Parasitenabwehr abzuraten.

Weintrauben und Rosinen

Der Verzehr von Weintrauben kann bei Ihrem Rottweiler zu Vergiftungserscheinungen wie Magenkrämpfen, Erbrechen und Durchfall führen. In schweren Fällen kommt es sogar zu Nierenversagen bis hin zum Tod. Vor allem vor Rosinen wird gewarnt. Sie gelten als besonders gefährlich, da sie den Giftstoff in konzentrierter Form enthalten. Ab welcher Dosis die süßen Früchte tödlich wirken, ist noch nicht belegt. Laut Schätzungen amerikanischer Forscher können 11,6 g Weintrauben pro kg Körpergewicht schwere Vergiftungen auslösen. An einem konkreten Fall berechneten die Wissenschaftler, dass der Verzehr von 14 g Rosinen pro kg Körpergewicht für einen Rottweiler tödlich endete.

Leber

Leber enthält einen hohen Anteil an Vitamin A und kann in geringen Mengen eine nährstoffreiche Futterergänzung sein. Eine dauerhafte oder übermäßige Fütterung von Leber oder Lebertran sollte jedoch vermieden werden, da dies zu einer Hypervitaminose (Überversorgung) führt. Als Folge können Hautveränderungen und Haarausfall auftreten. Außerdem kann eine Überversorgung mit Vitamin A Erbrechen verursachen, die Muskelkoordination stören, und Knochenveränderungen herbeiführen.

Milch

Ebenso wie viele Menschen leiden auch Hunde an Laktoseintoleranz. Das Enzym Laktase, das im Dünndarm für die Spaltung der in Milchprodukten enthaltenen Laktose (Milchzucker) erforderlich ist, weist bei adulten Hunden eine geringe Aktivität auf. Daher können Milchprodukte nicht vollständig verdaut werden. Dies führt im Dickdarm zu Fehlgärung und löst Durchfall oder weichen Stuhlgang aus. Die verträgliche Tagesmenge von Milch liegt bei max. 20 ml pro kg Körpergewicht. Kondensmilch wird noch schlechter vertragen. Quark, Hüttenkäse und Joghurt hingegen können in geringem Maß gesundheitsförderlich und sogar magenberuhigend wirken.

Macadamia-Nüsse

Macadamia-Nüsse und Fruchtkerne enthalten Amygdalin. Dies sorgt für eine Blockierung der Zellatmung, deshalb kann die Fütterung für den Hund lebensbedrohlich sein.

Kohl

Die Fütterung von rohem Kohl kann beim Hund zu Blähungen und Bauchkrämpfen führen, da die enthaltenen Disaccharide nur schwer verdaulich sind.

Xylit (Birkenzucker):

Der Süßstoff Xylit, der in Zahnpasta und Kuchen enthalten sein kann, ist für Hunde hochgiftig und führt zu Leberschädigungen. Deshalb sollten für Hunde nur spezielle Hundezahncremes verwendet oder ohne Zahnpasta geputzt werden. Kuchen ist generell keine geeignete Nahrung für Hunde, und bei Verwendung von Süßstoffen beim Backen ist besondere Vorsicht geboten,

Knochen

Von Knochenfütterung ist abzuraten. Der Verzehr kann zu Verstopfungen und infolgedessen zum Magen-Darm-Verschluss führen. Außerdem können harte Knochen Zähne, Maul, Speiseröhre und Magen des Hundes schädigen. Insbesondere sollte auf Röhrenknochen von Huhn und Wild wegen der Splittergefahr verzichtet werden.

Rohe Eier

Hühnereier enthalten zwar wichtige Nährstoffe, insbesondere essentielle Aminosäuren, die dem Aufbau von Körperzellen und Muskelgewebe dienen sowie für einen reibungslosen Stoffwechsel sorgen. Jedoch gehören rohe Eier nicht in den Napf, da im Eiklar enthaltene Bestandteile Avidin und Trypsininhibitoren die Verdauung wichtiger Nährstoffe beeinträchtigen und es in der Folge zu Mangelerscheinungen kommen kann. Füttern Sie deshalb möglichst nur hartgekochte Eier.

Die erwähnten Lebensmittel sollten Sie nicht bzw. nur in geringen Mengen an Ihren Rottweiler verfüttern. Eine auf den individuellen Nährstoffbedarf des Hundes angepasste Ernährung, macht eine Zufütterung gänzlich überflüssig. Mit einem bedarfsgerechten Futter können Sie sicher sein, dass Ihr Hund nur die Stoffe bekommt, die ihm guttun – in richtiger Zusammensetzung und Menge.

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