ADRK
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub e.V.

Bedarfsgerechte Ernährung von A bis Z

In der vergangenen Ausgabe haben Sie bereits etwas über die wichtigsten Begriffe der Hundeernährung von A bis M erfahren. Lesen Sie hier nun auch Interessantes über die bedarfsgerechte Ernährung von N bis Z.

Nierendiät

Die Nierendiät ist eines der wichtigsten Diätfuttermittel, die für erkrankte Hunde zur Verfügung stehen. Ein reduzierter Protein- und Phosphorgehalt und eine hohe Verdaulichkeit können die geschwächten Nieren entlasten. Eine angepasste Fütterung kann bei vielen Erkrankungen unterstützend und therapiebegleitend wirken. Auch bei Leberinsuffizienz, Pankreatitis oder Harnsteinen sind Diätfuttermittel nützliche Begleiter.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie gelten als entzündungshemmend und werden deshalb häufig bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke oder der Haut eingesetzt. Viele Omega-3-Fettsäuren sind im Leinöl (a-Linolensäure) sowie im Fischöl (EPA und DHA) enthalten. Hunde benötigen zur Gesunderhaltung aber auch andere Fettsäuren, wie die Linolsäure (eine Omega-6-Fettsäure), die vor allem in pflanzlichen Ölen, aber auch in tierischen Fetten enthalten ist.

Präbiotika

Präbiotika sind für den Hund selbst unverdauliche Nahrungsbestandteile, die aber den erwünschten Darmbakterien (der Darmflora) als Nahrung dienen und so eine gesunde Darmflora unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Inulin, das in der Chicoréewurzel enthalten ist, oder Pektine, die in der Möhre, im Apfel oder in der Zuckerrübe vorkommen.

Qualitativ hochwertig

Die Qualität eines Hundefutters hängt von verschiedenen Aspekten ab. Zum einen ist es wichtig, dass das Hundefutter hygienisch einwandfrei ist. Deshalb müssen die verwendeten Zutaten bei der Herstellung ganz frisch verarbeitet und anschließend sachgerecht gelagert werden. Zum anderen sollen Zutaten verarbeitet werden, die einen hohen Gehalt an essenziellen Nährstoffen aufweisen, die der Hund nicht selbst herstellen kann. Proteine mit optimaler Aminosäurenzusammensetzung sind beispielsweise im Fleisch oder in Eiern enthalten. Qualitativ hochwertige Fette mit vielen essenziellen Fettsäuren sind Pflanzenöle wie das Leinöl.

Rohfütterung

Wenn von gesunder Hundeernährung die Rede ist, wird häufig die Rohfütterung als die gesündeste Fütterungsart angeführt. Die biologische Wertigkeit von Fleisch wird jedoch beim Erhitzungsprozess kaum beeinflusst. Kohlenhydratquellen sind sogar erhitzt deutlich besser verträglich als roh. Es kommt also vielmehr auf eine bedarfsgerechte Auswahl der Futterzutaten an. Wer seinen Hund lieber frisch füttern möchte als auf Fertigfutter zurückzugreifen, kann die Mahlzeiten also getrost kochen. Dadurch profitiert der Hund von weiteren Vorteilen, wie einer hygienisch einwandfreien Futterration.

Spurenelemente

Ihren Namen erhielten die Spurenelemente daher, dass sie nur in geringen Konzentrationen, also „in Spuren“, zugeführt werden müssen. Dies trifft auf eine Reihe von Elementen zu, sodass die Gruppe der Spurenelemente vergleichsweise groß und sehr heterogen ist. Zu den bedeutsamsten Spurenelementen zählen beispielsweise Zink, Kupfer und Eisen. Mehrere Spurenelemente besitzen bei Überversorgung toxische Eigenschaften, sodass auf die korrekte Dosierung unbedingt geachtet werden muss.

Trächtigkeit und Laktation

Trächtige Hündinnen benötigen erst in der zweiten Trächtigkeitshälfte ein spezielles Futter, um den erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf für das Welpenwachstum zu decken. Wichtig ist dabei eine ideale Energiezufuhr, die ausreichend hoch ist zur Bedarfsdeckung, aber die auch nicht zu Übergewicht führt. Übergewicht ist nämlich ein Risikofaktor bei der Geburt der Welpen. Während der anschließenden Säugezeit benötigt die Hündin ein spezielles Laktationsfutter. Der Energie- und Nährstoffbedarf ist dabei abhängig von der Anzahl der Welpen, und ändert sich auch im Laufe der Zeit. Anfangs, wenn die Welpen noch sehr klein sind, steigt der Bedarf allmählich an bis hin zur Hochlaktation in der 3. bis 4. Woche nach der Geburt. Danach beginnen die Welpen bereits, selbstständig Futter aufzunehmen, und der Bedarf der Hündin sinkt wieder durch die sinkende Milchproduktion.

Umstellungszeit

Bei Umstellung auf ein neues Futter mit veränderten Zutaten benötigt die Darmflora eine gewisse Zeit, sich an die neuen Futterbestandteile zu gewöhnen. Es ist deshalb normal, dass es vorübergehend zu leichtem Durchfall kommen kann. Um die Symptome abzumildern, sollte das neue Futter immer über mehrere Tage mit dem alten Futter gemischt werden. Manchen Hunden genügt eine Umstellungszeit von wenigen Tagen, andere benötigen 2 Wochen oder länger, bis die Verdauung sich wieder einpegelt. Deshalb ist es am schonendsten für jeden Hund, auf häufige Futterwechsel zu verzichten.

Vitamine

Unter dem Wort „Vitamine“ fasst man eine Gruppe organischer Verbindungen zusammen, die für die verschiedenen Körperfunktionen benötigt werden. Die Gemeinsamkeit der Vitamine ist, dass sie zwangsläufig über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Hier gibt es allerdings tierartliche Unterschiede. Vitamin C beispielsweise ist für den Menschen essenziell, der Hund allerdings kann es im Körper selbst bilden. Bedeutsame Vitamine in der Hundeernährung sind die fettlöslichen Vitamine A, D und E sowie die wasserlöslichen B-Vitamine.

Wasser

Wasser ist einer der wichtigsten Nährstoffe für den Körper. Es ist zuständig für die Lösung der Futterbestandteile im Verdauungstrakt und für den Transport der Nährstoffe aus dem Darm über die Blutbahn zu den Geweben. Außerdem ermöglicht es den Zellstoffwechsel, die Ausscheidung von Giftstoffen über die Nieren und die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Der Bedarf an Wasser wird zum einen durch die Nahrung gedeckt und zum anderen durch frei aufgenommenes Wasser. Wieviel Wasser ein Hund trinken sollte, ist also unter anderem auch abhängig von der Art der Nahrung. Viel Wasser benötigt ein Hund nach der Aufnahme von Trockenfutter, im Sommer oder nach körperlicher Anstrengung. Eher weniger wird er trinken, wenn er zuvor feuchtes Futter gefressen hat oder wenn er keine größeren Wasserverluste durch intensives Hecheln ausgleichen muss. Auch bei Durchfall benötigen Hunde größere Mengen an Wasser, um den Verlust über den Darm wieder auszugleichen.

Xylit

Xylit ist ein Bestandteil, der manchmal in Zahnpasta für Menschen enthalten ist. Für Hunde ist er allerdings giftig, so dass die Zähne des Hundes immer ohne Zahncreme oder nur mit spezieller Hundezahnpasta geputzt werden sollten. Aber auch andere Nahrungsmittel, die Menschen zu sich nehmen, können für Hunde gefährlich werden. Dazu zählen Schokolade, Avocados, Zwiebeln, Knoblauch, Macadamia-Nüsse und Weintrauben.

Yucca

Yucca, Aloe und andere Pflanzen oder Kräuter können zum Teil heilsame Wirkungen entfalten. Beim Einsatz im Hundefutter ist jedoch Vorsicht geboten. Bei den meisten Kräutern und Heilpflanzen ist gar nicht genau bekannt, ob und in welcher Dosierung sie für Hunde verträglich sind. Überdosiert entwickeln die meisten Heilpflanzen nämlich eine giftige Wirkung. Außerdem sollten Heilkräuter wie auch Medikamente nur nach Bedarf eingesetzt werden und nicht dauerhaft mit dem Futter zugeführt werden. Generell sollte die Verabreichung immer nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt erfolgen.

Zusatzstoffe

Zusatzstoffe sind Stoffe, die selbst keine Lebensmittel sind, die aber der Nahrung zugesetzt werden, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Es dürfen nur Zusatzstoffe im Hundefutter verwendet werden, die ein Prüfverfahren durchlaufen haben und die für Hunde zugelassen wurden. Der Einsatz von künstlichen Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffen wird häufig kritisiert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch ernährungsphysiologische Zusatzstoffe, die eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen gewährleisten, wo es allein über die natürlichen Zutaten nicht möglich ist.

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